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Spindler, T. (1997). Fischfauna in Österreich – Ökologie – Gefährdung – Bioindikation – Fischerei – Gesetzgebung. Monographien, 87. Wien: Umweltbundesamt.
Zusammenfassung: Die vorliegende Fischstudie stellt die notwendig gewordene überarbeitete Auflage der ersten, österreichweiten Situationsanalyse für eine der am stärksten bedrohten Artengruppen dar. Neben einer bloßen Auflistung aller in Österreich lebenden Fischarten (einheimische, exotische und ausgestorbene) werden deren Verbreitung und ökologische Charakteristik, der Gefährdungsstatus und die Gefährdungsursachen sowie die fischereiliche Nutzung und deren gesetzliche Regelung eingehend diskutiert.
Nach heutigem Wissensstand leben in den heimischen Gewässern insgesamt 74 Fischarten (inklusive 2 Neunaugenarten, Renken wurden nur einmal als Artengruppe gezählt). Davon gelten 15 Arten als nicht autochthon (ursprünglich), das heißt, sie wurden eingebürgert bzw. deren Bestände sind nur durch regelmäßigen künstlichen Besatz aufrecht zu erhalten. 5 Arten (Hausen, Sternhausen, Waxdick, Glattdick und Semling) sind in Österreich ausgestorben. Die Anzahl der rezenten, autochthonen Neunaugen- und Fischarten beträgt daher insgesamt 59 Arten oder rund 92 % der ursprünglichen heimischen Fauna. So erfreulich es ist, daß noch ein sehr großer Teil des ursprünglichen Artenspektrums in Österreich existiert, so dramatisch ist es um die Bestandsentwicklung bestimmt: 43 Arten (72 %) werden bereits in der Roten Liste gefährdeter Tierarten geführt. 10 Arten sind “akut vom Aussterben bedroht”, 7 “stark gefährdet”, 11 “gefährdet”, 6 “potentiell gefährdet” 7 "mit Sicherheit gefährdet“, aber der Gefährdungsstatus ”unklar" und 2 Arten sind nicht zuordenbar. Die Gefährdungsursachen der heimischen Fischfauna können zum überwiegenden Teil auf die anthropogenen Veränderungen der Lebensräume – also der Gewässer – zurückgeführt werden. Neben dem Aspekt der Abwasserbelastung, die aber in den letzten Jahren wesentlich verringert wurde, sind Regulierungsmaßnahmen des Wasserbaues und der Wildbach- und Lawinenverbauung, Wasserkraftnutzung, Stauhaltung, Schwellbetrieb, Geschieberückhalt und Geschiebebaggerungen, Schiffahrt und schiffahrtstechnische Maßnahmen und die unterschiedlichen Freizeitnutzungen der Gewässer die Hauptfaktoren, die zur heutigen Gefährdungssituation geführt haben. Da die Fische auf die verschiedenartigsten Umwelteinflüsse sehr sensibel reagieren, werden sie auch in zunehmendem Maße als Bioindikatoren verwendet. Hervorzuheben ist besonders ihre Fähigkeit, Schadstoffe zu akkumulieren, bzw. durch ihr Vorhandensein oder Fehlen in einem Gewässer ganz entscheidende Hinweise auf die ökologische Funktionsfähigkeit ganzer Gewässersystem(abschnitt)e geben zu können. Der Verwendung von Fischen als Bioindikatoren in Österreich ist daher ein eigenes Kapitel gewidmet. Neben diesem faunistisch-ökologischen Teil der Studie wird die Fischerei in Österreich behandelt. In der Darstellung der historischen Entwicklung der Fischerei ist die Donaufischerei, die im Mittelalter durch die Hausenfänge (Hausen sind bis 7 m lange Störfische) ihre Hochblüte erlebte, von besonderem Interesse. Daneben wird das gesamte Spektrum der heutigen Fischerei beleuchtet. Da die Berufsfischerei fast zum Erliegen gekommen ist, nimmt die Freizeitfischerei breiten Raum ein. In Österreich gibt es zurzeit ungefähr 200.000 aktive Fischer. Das Potential der Angelfischer liegt aber weit höher und umfaßt weitere 300.000-400.000 Personen. Besonders in Niederösterreich ist ein enormer Anstieg der Angler zu verzeichnen. Der jährliche Ausfang an Fischen aus heimischen Gewässern durch die Angelfischerei liegt bei rund 1.000 Tonnen, durch die Wirtschaftsfischerei bei rund 480 Tonnen. Demgegenüber steht ein Fischbesatz von rund 1.200 Tonnen aus heimischen Zuchtanlagen, zuzüglich einer nicht genau bekannten Menge an Importfischen. Die Fischereigesetze der einzelnen Bundesländer sind sehr heterogen. Es werden daher abschließend einige wesentliche Punkte mit aus ökologischer Sicht dringendem Handlungsbedarf aufgezeigt. Schlüsselwörter: Fisch, Kartierung, Österreich
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Klinger, H., & Schmidt, G. W. (1997). Zur historischen Verbreitung von Zander und Wels in Nordrhein-Westfalen: Eine Zusammenfassung (Vol. 22).
Zusammenfassung: Für Zander und Wels werden hier die wichtigsten Erkenntnisse über ihr natürliches Verbreitungsgebiet und ihre Ausbreitungswege in historischer und heutiger Zeit zusammenfassend dargestellt. Insbesondere für Fischarten sind die natürlichen Ausbreitungswege heute oft unterbrochen. Kanalbau und Fischbesatz treten vielfach an deren Stelle. Historische Daten der Fischerei und der Naturbeschreibung sowie archäologische Funde geben verlässliche Hinweise für die Zoogeographie mancher Arten. Danach ist der Wels sehr wahrscheinlich im Gebiet des Niederrheins seit der letzten Eiszeit einheimisch. Der Zander wurde durch Besatz und Kanalbau eingebürgert und hat sich problemlos in die heimische Fischfauna eingefügt. Er ersetzt teilweise den durch Strukturmängel der Fließgewässer dort selten gewordenen Hecht.
Schlüsselwörter: Verbreitung, Fisch, Zander, Stizostedion lucioperca, Wels, Silurus glanis, Nordrhein-Westfalen
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Böhmer, J., Kappus, B., Rawer-Jost, C., & Bratrich, T. (1997). Ökologische Bewertung von Fließgewässern in der Europäischen Union und anderen Ländern – Literaturstudie - (0thVol. 37). Handbuch Wasser 2. Karlsruhe: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU).
Zusammenfassung: Nach dem Rückgang der saprobiellen Belastung der Fließgewässer treten andere Belastungsformen, wie strukturelle Defizite oder toxische Belastungen deutlich hervor. Daher legte die Europäische Gemeinschaft den Entwurf einer EU-Richtlinie zur ökologischen Qualität von Gewässern vor, in welcher den Mitgliedstaaten eine Überwachung der ökologischen Qualität von Fließgewässern vorgeschrieben wird. Gute ökologische Qualität wird darin anhand überwiegend biologischer Kriterien nach dem Prinzip der Naturnähe definiert. Ausgehend von dieser Richtlinie entwarf die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU) ein Strategiepapier zur ökologischen Fließgewässerbewertung, welches die Grundsätze eines möglichen Verfahrens vorschlägt. Das Ziel der vorliegenden Literaturstudie war es, Informationen über geplante und angewandte Verfahren, vor allem der Länder der EU, auszuwerten und die erfaßten Verfahren dahingehend zu überprüfen, ob sie für die im Strategiepapier der LfU skizzierte “integrierte ökologische Fließgewässerbewertung” neue Aspekte enthalten, die dafür berücksichtigt werden sollten. Zur Durchführung der Literaturstudie wurden verschiedene Datenbanken abgefragt und zahlreiche Experten befragt. Insgesamt wurden über 800 Literaturzitate ermittelt und ca. 500 davon beschafft. Die gefundenen Verfahren zur Bewertung von Fließgewässern wurden nach den Zielsetzungen und zugrunde liegenden Prinzipien geordnet und kurz nach folgendem Katalog characterisiert: Verfahren, Ziel, Region, Prinzip, Bewertungskriterium, Ergebnis, Methodik, Indikatorgruppen bzw. Parameter, Bestimmungsniveau, Möglichkeiten und Grenzen sowie Bemerkungen. Auf diese Übersicht aufbauend wurden anschließend allgemeine Anforderungen an eine ökologische Fließgewässerbewertung formuliert und Empfehlungen für deren Durchführung ausgesprochen.
Schlüsselwörter: Fisch, Literaturstudie, Fließgewässerbewertung, Biotische Indices, Biologie, Morphologie, Chemie, Saprobie, Trophie, Säurestatus
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